Ausgangslage
Im Altländer Viertel in Stade leben im Vergleich zum übrigen Stadtgebiet viele Bewohner mit niedrigerem Einkommen oder Empfänger von Sozialleistungen und zunehmend Menschen mit Migrationshintergrund. Die sozialen Aspekte für ein friedliches Zusammenleben sind noch verbesserungswürdig. Singen ist ein hilfreiches Mittel um vom „Nebeneinander“ zum „Miteinander“ zu kommen.
Ziele
Mit dem integrativen Chorprojekt soll ein attraktiver, einfach zugänglicher, „Sozialer Raum“ im Altländer Viertel entstehen, der von allen Stadern genutzt werden kann. Hier sind Kommunikation und Begegnungen unabhängig von Alter, Herkunft, Geschlecht und Religion möglich, da das Singen als universelle Sprache trennende Grenzen überwindet.
Was wurde gemacht
Mit Unterstützung der Hansestadt Stade wurde der integrative Chor gegründet und in dem neu eröffneten ALVI-Haus der Begegnung im Altländer Viertel angesiedelt. Das seit Jahren tätige Quartiersmanagement des Stadtviertels fungiert als Multiplikator für die Bewohner des Stadtteils, ehrenamtliche Sprachmittler fungieren als Multiplikatoren für die Flüchtlinge aus unterschiedlichen Herkunftsländern. Die Leitung des Chors ist international erfahren, gesungen wird mehrsprachig. Das Projekt wird gefördert durch das Nds. Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung.
Altländer Viertel / SängerInnen und Instrumentalisten gesucht
Wie singt man auf Türkisch, Russisch oder Persisch? Was ist mit „Dat Du min Leevsten büst“ wenn man kaum Deutsch oder Englisch spricht? Egal mit welchem kulturellen Hintergrund – die Sänger des neuen integrativen Chores „frisch gemischt“ in Stade wollen es ausprobieren. Unabhängig von Herkunft, Glauben, Geschlecht und Alter, treffen sich Stader Bürger, Einwanderer und Flüchtlinge im Haus der Begegnung im Multi-Kulti-Stadtteil Altländer Viertel, um gemeinsam Lieder aus allen Ländern und in allen Sprachen dieser Welt zu singen.
Initiiert wurde das Projekt von der Abteilung „Soziale Hilfen und Integration“ der Stadt Stade. Leiter des Chorprojektes sind Harald Winter, der bereits den Wiepenkathener Chor sowie den Internationalen Chor in Buxtehude leitet und Michael Bayer. Gefördert wird das Projekt vom Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung.
„Im August 2016 haben wir die Stader Erklärung zur Integration und Partizipation von Migranten in der Stadt unterzeichnet, dessen Ziel es ist, die in Stade lebenden Menschen mit ausländischer Herkunft in die Gesellschaft einzubinden“, so die Stader Bürgermeisterin Silvia Nieber. „frisch gemischt“ sei ein perfektes Beispiel dafür, wie diese Absichtserklärung in die Praxis umgesetzt und Integration gelebt werde.
Daniel Lang, Sozialpädagoge der Stadt, ergänzt: „Wir möchten mit dem neuen Chor alle Einwohner Stades ansprechen – Bewohner des Altländer Viertels ebenso wie an Musik und Chorgesang Interessierte aus den anderen Stadtteilen“. Auch Instrumentalisten sind willkommen.
„frisch gemischt ist eine perfekte Ergänzung zu der bestehenden Stader Chor-Landschaft“, so Harald Winter. „Musik kennt keine Grenzen, keine sozialen Unterschiede. Stattdessen verbindet sie Menschen aller Kulturen und berührt auf emotionale Weise. Wir freuen uns sehr auf dieses neue Projekt und seine Vielfalt – sowohl musikalisch als auch menschlich.“
Das Premieren-Konzert gab der Chor beim Neujahrsempfang am Freitagabend, 25. Januar 2019, im Königsmarcksaal des historischen Rathauses.
Die Proben finden wöchentlich donnerstags von 19:30 bis 21 Uhr im „ALVI – Haus der Begegnung“ im Altländer Viertel, statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Infos unter Tel. 0171 – 5406629 (Michael Bayer).